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Bündner Mitte und FDP schliessen sich für die Nationalratswahlen zusammen

Die kantonale Mitte-Partei geht mit der FDP Graubünden für die Nationalratswahlen im Oktober eine Listenverbindung ein. Damit wollen sie ein Zeichen für eine bürgerliche Politik setzen. 

Südostschweiz
04.07.23 - 11:22 Uhr
Politik
Blick in den Nationalratssaal im Bundeshaus: Bei den Nationalratswahlen im Oktober treten die kantonalen Parteien Mitte und FDP gemeinsam an. 
Blick in den Nationalratssaal im Bundeshaus: Bei den Nationalratswahlen im Oktober treten die kantonalen Parteien Mitte und FDP gemeinsam an. 
Bild Olivia Aebli-Item

Vor rund einem Monat haben die Grünliberalen Graubünden ihre Listenverbindung für die Nationalratswahlen mit den Linksparteien SP und Grüne bekannt gegeben. Offen war damals noch die Frage, wie die Mitte Graubünden auf diesen Zusammenschluss reagieren wird. Nun ist klar, die bürgerliche Partei spannt mit der FDP für die Wahlen vom 22. Oktober zusammen, wie aus einer Mitteilung vom Dienstag hervorgeht. 

Was ist eine Listenverbindung?

Bei Listenverbindungen schliessen sich zwei oder mehrere Parteien zusammen und treten mit einer gemeinsamen Wahlliste an, um ihre Chancen auf Mandate im Nationalrat zu erhöhen. Durch eine Listenverbindung können Parteien Synergieeffekte nutzen, da sie ihre Wählerbasis zusammenlegen und so gemeinsam eine grössere Anzahl von Stimmen erzielen können. Das ist insbesondere für kleinere Parteien von Bedeutung, da ihnen dadurch die Möglichkeit gegeben wird, die Hürde für den Einzug in den Nationalrat zu überwinden. (nan)

Auch offen für weitere Listenverbindungen

Die beiden Kantonalparteien wollen mit ihrer Listenverbindung ein Zeichen für eine bürgerliche sowie lösungsorientierte Politik setzen und eine Alternative zu der Polarisierung schaffen, wie es weiter heisst. 

«Mit der Listenverbindung zwischen der Mitte und der FDP leisten wir unseren Beitrag, damit Graubünden auch in der nächsten Legislaturperiode eine starke bürgerliche Delegation aus unseren Parteien in den Nationalrat entsenden kann», wird Kevin Brunold, Co-Parteipräsident der Mitte Graubünden, in der Mitteilung zitiert. Gemäss Brunold braucht es eine lösungsorientierte Politik und ein starkes politisches Zentrum, damit die Schweiz erfolgreich bleiben kann.

Ähnlich sieht das Bruno Claus, Präsident FDP Graubünden. Er ist laut Mitteilung überzeugt, dass die Polarisierung in der Schweizer Politiklandschaft dazu beigetragen hat, dass die Schweiz in wichtigen Themen stehen geblieben ist. «Die Listenverbindung mit der Mitte Graubünden hat sich bereits in der Vergangenheit bewährt. Mit dem erneuten Entscheid für eine gemeinsame Liste setzen wir auf Kontinuität», so Claus in der Mitteilung. 

Die beiden Partien seien auch offen für weitere Listenverbindungen, welche eine lösungsorientierte bürgerliche Politik unterstützten, heisst es abschliessend. (red)

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"Die beiden Partien seien auch offen für weitere Listenverbindungen, welche eine lösungsorientierte bürgerliche Politik unterstützten..."
Welche bürgerlichen Parteien neben der eigentlich halbbürgerlichen mitte-links Partei Die Mitte und der FDP gibt es denn noch?
Doch wohl nur die SVP, also warum so kompliziert und nicht direkt aussprechen, was gewollt ist? (Die EDU würde ich nicht als bürgerlich, sondern als religiöse, beinahe sektennahe Partei sehen).

Einen sicheren Sitzgewinn für die Bürgerlichen (zulasten des 2. Wackelsitzes der SP) gibt es mit einer Listenverbindung Mitte-FDP-SVP.

Die Listenverbindung "Mitte-FDP" ohne SVP schafft keinen Sitzgewinn, sie reicht wohl nur knapp zur Sicherung des wackligen FDP-Sitzes.

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