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Glarnersach war elementar gefordert

Die kantonale Sachversicherungsgesellschaft Glarnersach hat ihre Jahresrechnung präsentiert. Elementarschäden waren die grösste Herausforderung.

Südostschweiz
28.03.22 - 14:14 Uhr
Wirtschaft
Das 2021 der Sachversicherungsgesellschaft Glarnersach war insbesondere geprägt von Elementarschäden und der Coronapandemie.
Das 2021 der Sachversicherungsgesellschaft Glarnersach war insbesondere geprägt von Elementarschäden und der Coronapandemie.
Bild Archiv

Die Bewältigung der grossen Anzahl Schäden, dieses Mal insbesondere von Elementarschäden, war 2021 die grösste Herausforderung, wie der Kanton Glarus in einer Mitteilung schreibt.

Im Bereich Prävention haben wegen der Einschränkungen durch die Covid-Pandemie nicht alle anfallenden periodischen Brandschutzkontrollen vorgenommen werden können, weshalb das Augenmerk auf die personenrelevanten Gebäudekategorien wie Beherbergungsbetriebe und Heime gelegt wurde.

Feuerwehren sind einsatzbereit

Das Feuerwehrinspektorat konnte mittels Inspektionen, Kontrollen und anlässlich von Einsätzen einmal mehr feststellen, dass die Glarner Feuerwehren trotz Corona jederzeit einsatzfähig waren. Alle Feuerwehren weisen einen sehr guten Ausbildungsstand auf und es bestehen weiterhin keine Bestandsprobleme. Das von den drei Gemeinden und dem Verwaltungsrat de Glarnersach in Auftrag gegebene Projekt zur Sicherstellung der Feuerwehrfinanzierung befindet sich in Umsetzung.

Schadenverlauf 2021

Die Glarnersach hatte mit den Auswirkungen der heftigen Elementarereignisse zu kämpfen. Allein das Sturm- und Hagelereignis vom 26. Juli habe rund 800 Schadensfälle verursacht. Zu Jahresende standen fast 1800 Fälle zu Buche, der Durchschnitt liegt bei 1300 Fällen. Summenmässig resultierten 2 Millionen Franken Feuerschäden, 4.6 Millionen Franken Elementarschäden und 1,7 Millionen Franken übrige Schäden.

Anlageergebnis

Die Rendite aus Kapitalanlagen liegt, bedingt durch Absicherungskosten, etwas unter entsprechenden Vergleichswerten. Die Absicherung hat sich aber im Zusammenhang mit den grossen Kursrückgängen an den Börsen bereits anfangs dieses Jahres ausbezahlt. Die Nettorendite aller Kapitalanlagen liegt bei knapp 6 Prozent.

Versicherung im Monopol

Mit lediglich 2000 durchgeführten Gebäudeschätzungen sei die Zielsetzung um rund 25 Prozent verfehlt worden. Die Gründe dafür verortet man einerseits in der pandemiebedingt vorübergehend eingestellten Schätzungstätigkeit, andererseits im Abzug von mehreren Gebäudeschätzern für den Einsatz in der Schadenermittlung.

Trotz hoher Schadenbelastung von rund 5,4 Millionen Franken, aber dank der guten Kapitalerträge konnten die Rückstellungen für Risiken in den Kapitalanlagen (0,7 Mio. Fr.) und für versicherungstechnische Rückstellungen (4,3 Mio. Fr.) vollständig gebildet werden.

Das leicht negative Gesamtergebnis von -232'000 Franken entspreche der strategischen Ausrichtung und bestätige im Wesentlichen die Entscheidung zur durchschnittlichen Prämiensenkung von 30 Prozent auf das Geschäftsjahr 2020.

Versicherung im Wettbewerb

Die verdiente Prämie konnte, trotz anspruchsvollem Markt, um 4,1 Prozent gesteigert werden. Damit befindet sich der Versicherungsbereich auf strategischem Zielkurs von 16 Prozent für die Periode 2018–2022. Die hohen Schäden von fast 3 Millionen Franken, zusammen mit dem guten Ergebnis auf Kapitalanlagen sowie der Auflösung von zweckgebundenen Rückstellungen haben alle nötigen Rückstellungen ermöglicht und führen zu einem Jahresgewinn von knapp 2,5 Millionen Franken. Daraus resultiert eine Gewinnablieferung an den Kanton Glarus von 0,514 Millionen Franken.

Das erfreuliche Wachstum widerspiegelt die Bedeutung der Glarnersach und ihrer Produkte. So liegen die Marktanteile bei der Haushaltsversicherung bei 25 Prozent, bei den Zusatzversicherungen für Gebäude gar bei knapp 50 Prozent.

Mit der Lancierung der rundum erneuerten Haushaltsversicherung wurden auch verschiedene Neuerungen und Verbesserungen realisiert. Der modulare Produktaufbau und die breite Auswahl in Kasko-Deckungen stossen auf grosses Interesse. So konnte der Anteil an der integrierten Rechtsschutzversicherung um ein Viertel gesteigert werden.

Bereich Nachhaltigkeit

Nach der abgeschlossenen Sanierung der Lintharena steht auch die im Eigentum der Glarnersach stehende Fotovoltaikanlage auf dem Dach wieder in Betrieb. Sie liefert zuverlässig erneuerbare elektrische Energie für rund 65 Zweipersonenhaushalte pro Jahr. Daneben legt die Glarnersach grossen Wert auf Nachhaltigkeit in ihren Kapitalanlagen. Rund 80 Prozent der Wertschriftenanlagen sind mit der Einstufung einer unabhängigen Schweizer Ratingagentur versehen.

Der Verwaltungsrat hat zudem in der neuen Immobilienstrategie ökologischen Standards festgelegt, welche bei zukünftigen Immobilienengagements zu berücksichtigen sind. Und nicht zuletzt unterstützt die Glarnersach mit Beiträgen auch immer wieder nachhaltige Anlässe und Aktivitäten. (dje)

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