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Glarus produzierte 2021 mehr Strom als im Vorjahr

Im Jahr 2021 lag die Produktion an Elektrizität im Kanton Glarus mit 998 Gigawattstunden etwas über dem Wert des Vorjahres und über dem langjährigen Durchschnitt.

Südostschweiz
03.03.22 - 14:44 Uhr
Wirtschaft
Grüner Strom: Die Muttsee-Staumauer mit Solar-Paneelen der Firma Planeco.
Grüner Strom: Die Muttsee-Staumauer mit Solar-Paneelen der Firma Planeco.
Pressebild

Strom aus Wasserkraft

Die Glarner Produktion an Elektrizität ohne Pumpbetrieb von Wasserkraftwerken betrug im Jahr 2021 total 998 Gigawattstunden (GWh) und damit 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Bisher lag die Gesamtproduktion nur an drei Jahren, nämlich 2013, 2017 und 2019 bei über 1000 Gigawattstunden (= 1 Terawattstunde), wie der Kanton Glarus mitteilt.

Dass die Elektrizitätsproduktion aus Wasserkraftwerken im vergangenen Jahr den Durchschnitt der letzten zehn Jahre um etwa 5 Prozent übertreffen konnte, sei auf die Schneeschmelze im Frühling 2021 sowie den nassen Sommer zurückzuführen. Auch der trockene Herbst habe dem vielen Wasser so nichts mehr anhaben können.

Nebst den Niederschlägen seien aber auch andere Faktoren für die jeweilige Jahresproduktion entscheidend, heisst es weiter. So etwa der Stand der Speicherseen oder längere Unterbrüche wegen Unterhalts- oder Bauarbeiten. Sowohl der Limmernsee, der Muttsee und der Klöntalersee wiesen Ende des Jahres 2021 einen deutlich tieferen Stauinhalt auf als 12 Monate zuvor, was die Jahresproduktion des Kantons im Jahre 2021 um einige Dutzend Gigawattstunden erhöhte.

Strom aus Kehrichtverbrennung und Fotovoltaik

Die Elektrizitätsproduktion der Kehrichtverbrennungsanlage Niederurnen (KVA Linth) lag mit 79.5 GWh im langjährigen Bereich. Die Abgabe an das Netz lag bei 60,7 GWh (im Vorjahr 62,0 GWh). Die Produktion des Biogas-Kraftwerkes der Kläranlage Glarnerland betrug 2,6 GWh, im Vorjahr 2,2 GWh.

Auch die Fotovoltaik-Anlagen produzierten 2021 mehr Strom als im Vorjahr: Es wurden wiederum einige grosse Anlagen wie diejenige am Muttsee in Betrieb oder Teilbetrieb genommen, wodurch die gesamte produzierte Elektrizitätsmenge auf etwa 10 GWh (Vorjahr 7,9 GWh) stieg. In den Ortschaften Bilten, Näfels, Mollis, Linthal und Braunwald werde am meisten Sonnenstrom produziert, wie die Regierung sagt.

Aktuell seien das Trinkwasserkraftwerk Auli in Riedern sowie das Trinkwasserkraftwerk Paradiesli in Mollis im Bau.

Produktion fast dreimal grösser als Verbrauch

Die Elektrizitätsproduktion des Kantons Glarus stammte im Jahre 2021 überwiegend aus der Wasserkraft (90,8 Prozent), daneben aus der Kehrichtverbrennung (8 Prozent), Biogas (0,25 Prozent) und Fotovoltaik (1 Prozent). Die Produktion an Elektrizität lag im Jahre 2021 um das 2,9-Fache höher als der Verbrauch im Kanton Glarus, welcher bei etwa 350 GWh lag.

Ein Bild aus vergangenen Tagen: Das Kraftwerk der früheren Blechemballagen AG am Mühlebach in Näfels wurde 2021 vollständig zurückgebaut.
Ein Bild aus vergangenen Tagen: Das Kraftwerk der früheren Blechemballagen AG am Mühlebach in Näfels wurde 2021 vollständig zurückgebaut.
Pressebild

Im Jahre 2021 wurde das frühere Kraftwerk der Blechemballagen AG am Mühlebach in Näfels definitiv zurückgebaut. Dieses Kraftwerk wurde ursprünglich im späten 19. Jahrhundert gebaut und produzierte etwa 50–60'000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr.

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