Trotz Zunahme der Straftaten sagt Kripochef Rolf Gubser: «Das Glarnerland bleibt sicher»
Die Kriminalstatistik des Kantons Glarus zeigt ein gemischtes Bild: mehr Diebstähle und Cybercrime, weniger Gewaltverbrechen und keine Drogentoten. Hier findet ihr die spannendsten Fakten.
Die Kriminalstatistik des Kantons Glarus zeigt ein gemischtes Bild: mehr Diebstähle und Cybercrime, weniger Gewaltverbrechen und keine Drogentoten. Hier findet ihr die spannendsten Fakten.

Die Kriminalstatistik gilt als Gradmesser für die Sicherheitslage in der Schweiz. Im Kanton Glarus wurden im vergangenen Jahr insgesamt 2044 Straftaten registriert, was 400 mehr sind als im Jahr 2023. Das ist eine Zunahme der Straftaten um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch solche Schwankungen sind nicht neu: 2014 wurden 2123 Straftaten gezählt, während es 2017 lediglich 1493 waren.
Trotz diesen jährlichen Schwankungen bleibe die Lage grundsätzlich stabil, betont Rolf Gubser, der abtretende Chef der Kriminalpolizei. Ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt interessante Entwicklungen – die vier markantesten haben wir für euch zusammengefasst.
Anstieg bei den Diebstählen

Besonders auffällig ist der Anstieg von Straftaten im Bereich der Vermögensdelikte, insbesondere Diebstähle. Im Jahr 2024 gab es eine deutliche Zunahme von 226 Fällen. Gubser empfiehlt, dass die Bevölkerung – je nach finanziellen Möglichkeiten – mehr auf Sicherheitsmassnahmen wie Beleuchtung und Alarmanlagen achtet, um Einbrüche zu verhindern. Trotz den gestiegenen Zahlen betont Kriminalpolizei-Chef Rolf Gubser, dass das Glarnerland weiterhin als sicher gilt.
Zunahme der Cyberkriminalität

Auch die Cyberkriminalität nimmt zu. Immer häufiger werden Computer, Handys und das Internet für Straftaten genutzt, erklärt Gubser. Im Jahr 2024 gab es 174 Fälle von Cyberkriminalität, 66 mehr als 2023. Ein grosser Teil dieses Anstiegs geht auf das Konto eines einzelnen Täters, der allein im Jahr 2022 für 130 Straftaten verantwortlich war. Dieser Täter sei immer noch aktiv.
Zuwachs beim Drogenhandel, aber keine Drogentote

Im Bereich der Drogenkriminalität gab es im Glarnerland ebenfalls einen Anstieg: 2024 wurden 126 Delikte gemeldet, 2023 waren es noch 85. Der Zuwachs betrifft vor allem den Drogenhandel, insbesondere mit Marihuana, Haschisch, Heroin und Kokain.
Methamphetamine seien in der Region bisher kein grosses Thema. Gubser zeigt sich besorgt über den Anstieg der Drogenkriminalität, da sie nicht nur die Suchtkranken, sondern auch deren Familien in schwere Krisen stürzen könne. Positiv sei jedoch, dass es keine Drogentoten gab.
Rückgang bei Gewaltstraftaten

Es gibt auch weitere positive Nachrichten aus dem Kanton: Die Gewaltkriminalität ist im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent gesunken. Besonders die schweren Gewalttaten, wie Tötungsdelikte und schwere Körperverletzungen, gingen zurück. 2023 gab es sechs solcher Taten, 2024 sind es vier.
Auch die häusliche Gewalt ist im Glarnerland leicht zurückgegangen, mit zwei Fällen weniger. In den meisten Schweizer Kantonen sieht das jedoch anders aus: Es gibt schweizweit einen Anstieg von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Schwere Gewalttaten werden fast immer von Männern begangen.
Bist du von Gewalt betroffen oder sorgst du dich um eine betroffene Person? Die Opferhilfe Schweiz bietet für alle Betroffenen und deren Umfeld in jedem Kanton kostenlose, vertrauliche und anonyme Beratung.
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