Zwei Pflegefachfrauen in Schwanden kümmern sich neu um Flüchtlinge
Der Ärztinnenmangel im Glarnerland betrifft auch Flüchtlinge. Deshalb hat der Kanton Glarus die medizinische Versorgung neu organisiert. Eine zentrale Rolle spielen zwei Pflegefachfrauen in Schwanden.
Der Ärztinnenmangel im Glarnerland betrifft auch Flüchtlinge. Deshalb hat der Kanton Glarus die medizinische Versorgung neu organisiert. Eine zentrale Rolle spielen zwei Pflegefachfrauen in Schwanden.
«Durch die steigenden Zahlen von Flüchtlingen und die gleichzeitige Schliessung von Arztpraxen gelangte L'Abate an Kapazitätsgrenzen», schreibt der Kanton Glarus in einer Mitteilung. Der Kanton ist für die medizinische Versorgung der ihm zugewiesenen Flüchtlinge zuständig. Wegen des Arztmangels sei es aber schwierig, Termine für Flüchtlinge zu bekommen.
Deshalb hat der Kanton die medizinische Versorgung neu organisiert. «Mit Unterstützung der Hausärzte Pietro L’Abate, Renato Kamm und Agron Abrashi sowie der Pflegeorganisation Sana Kids Glarus kann der Kanton Glarus trotzdem für eine angemessene medizinische Versorgung sorgen», steht in der Mitteilung.
Entlastung für Pietro L’Abate
Seit rund sieben Jahren führt Hausarzt Pietro L’Abate die sogenannte grenzsanitarische Untersuchung bei den Flüchtlingen des Asylzentrums Rain durch. Er verabreicht zum Beispiel Impfungen oder macht Gesundheits-Checks.
Seit Anfang Januar 2024 habe die Pflegefachpraxis Sana Kids Glarus in Schwanden diese Untersuchungen und Impfungen übernommen. Sie werden von den beiden Pflegefachfrauen Christine Ferrara-Lüscher und Angelika Tuite-Landolt in Zusammenarbeit mit den Schwandner Hausärzten Agron Abrashi und Renato Kamm durchgeführt.
Die Pflegepraxis sei zwar auf Kinder- und Jugendmedizin spezialisiert, unterstütze die Asylbetreuung aber schon seit 2022 bei den Untersuchungen für Flüchtlinge aus der Ukraine. Sana Kids Glarus ist gleich neben der Praxis von Renato Kamm stationiert, womit eine kompetente ärztliche Versorgung gewährleistet sei.
Bendel übergibt an Abrashi
Ein weiteres Puzzle in der kantonalen Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge ist die temporäre Praxis für die Ukrainerinnen und Ukrainer in Schwanden. Diese wurde bis Ende 2023 vom pensionierten Arzt Martin Bendel aus Niederurnen geführt.
Anfang 2024 gab Bendel laut Kanton diese Aufgabe dem Hausarzt Agron Abrashi weiter. Die Praxis sei nach wie vor an einem Tag pro Woche geöffnet und sorge für die hausärztliche Versorgung der geflüchteten Menschen aus der Ukraine. (eing/gos)
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