Vier und zwei «halbe» Rookies und ein Rekord-Mann in Rot
Ein Jahr nach dem Novum ohne einen einzigen Fahrerwechsel hat sich in diesem Winter in der Formel 1 einiges getan. Nur zwei der zehn Teams gehen mit der identischen Fahrerpaarung an den Start.
Ein Jahr nach dem Novum ohne einen einzigen Fahrerwechsel hat sich in diesem Winter in der Formel 1 einiges getan. Nur zwei der zehn Teams gehen mit der identischen Fahrerpaarung an den Start.
Im Vergleich zur Vorsaison ist im Fahrerlager fast kein Stein auf dem anderen geblieben. Anstoss für das grosse Sesselrücken war der überraschende Transfer von Lewis Hamilton von Mercedes zu Ferrari. Lediglich das Weltmeister-Team McLaren und Aston Martin setzen auch 2025 auf das bewährte Personal im Cockpit und starten mit Lando Norris und Oscar Piastri respektive Fernando Alonso und Lance Stroll mit dem gleichen Fahrerduo in die neue Saison.
Gleich sechs Rookies und damit so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr nehmen am kommenden Sonntag ihre erste Formel-1-Saison als Stammfahrer in Angriff. Andrea Kimi Antonelli (Mercedes), Gabriel Bortoleto (Sauber) und Isack Hadjar (Visa) werden in Melbourne den ersten Grand Prix ihrer Karriere bestreiten. Oliver Bearman (Haas), Jack Doohan (Alpine) und Liam Lawson (Red Bull) haben zwar schon Rennerfahrung in der Königsklasse gesammelt, stehen aber vor ihrer ersten kompletten Saison. Sie gelten deshalb nur als «halbe» Neulinge.
Ein Vierteljahrhundert Altersunterschied
Die Talente haben nicht viel Zeit, sich an das Rampenlicht der Eliteklasse des Automobilrennsports zu gewöhnen. Doch im Vergleich zu früher sind die jungen Fahrer dank gezielter Förderung in Nachwuchskategorien und intensiven Simulator-Trainings deutlich besser auf die grosse Herausforderung vorbereitet. Es ist daher wenig überraschend, dass Fahrer wie Bearman oder Lawson bei ihren ersten Einsätzen sogleich in die WM-Punkte gefahren sind.
Unter spezieller Beobachtung steht Andrea Kimi Antonelli. Vom Italiener, der in der abgelaufenen Saison Sechster in der Formel 2 wurde und als neuer Shootingstar unter den jungen Fahrern gilt, erhofft man sich bei Mercedes als Nachfolger von Lewis Hamilton einiges.
Antonelli ist der erste Fahrer seit 2007, der sein Debüt direkt in einem Topteam gibt. Er wird am Sonntag als drittjüngster Fahrer der Formel-1-Geschichte debütieren - mit 18 Jahren und sechs Monaten. Zum Vergleich: Zwischen Antonelli und Fernando Alonso, dem ältesten der 20 Fahrer, liegen 25 Jahre Altersunterschied. Antonellis Teamkollege bei Mercedes, George Russell, ist immerhin acht Jahre älter.
Es ist vielleicht viel verlangt, von einem Neuling zu erwarten, dass er im ersten Jahr auf Anhieb seinen erfahrenen Teamkollegen unter Druck setzen kann. Doch wer wirklich das Zeug zum Champion hat, der benötigt kaum Anlaufzeit. Das war schon bei Max Verstappen oder Lewis Hamilton so. Der eine avancierte zum jüngsten Grand-Prix-Sieger der Formel-1-Geschichte, der andere wurde in seiner Debütsaison beinahe Weltmeister.
Hamiltons neuer Titeltraum mit 40
Hamilton selber sorgte diesen Winter für den spektakulärsten Wechsel im Fahrerfeld. Nach zwölf erfolgreichen Jahren bei Mercedes, in denen er sechs seiner sieben Weltmeistertitel gewann, entschied sich der Engländer, mit 40 Jahren bei Ferrari ein neues (und wohl letztes) Kapitel seiner beispiellosen Formel-1-Karriere aufzuschlagen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Rekordchampion bei den Roten einfügen wird und ob es ihm tatsächlich gelingt, nach fast 20 Jahren den Titel wieder nach Maranello zu holen. Sein Teamkollege Charles Leclerc ist jedenfalls gewarnt.