Brass und Jazz aus einem Guss
Unter dem Titel «Brass’n’Jazz» haben am Freitag in Chur und gestern in Vignogn zwei Gemeinschaftskonzerte der besonderen Art stattgefunden. Ausführende waren die Societad da musica Vignogn und die Bündner Jazzgruppe Clamür.
Unter dem Titel «Brass’n’Jazz» haben am Freitag in Chur und gestern in Vignogn zwei Gemeinschaftskonzerte der besonderen Art stattgefunden. Ausführende waren die Societad da musica Vignogn und die Bündner Jazzgruppe Clamür.
Unter dem Titel «Brass’n’Jazz» haben am Freitag in Chur und gestern in Vignogn zwei Gemeinschaftskonzerte der besonderen Art stattgefunden. Ausführende waren die Societad da musica Vignogn und die Bündner Jazzgruppe Clamür.
Von Emil Hartmann
Verdientermassen genossen die Musikanten den herzlichen Applaus des Publikums nach der eindrücklichen Demonstration eines musikalisch hochstehenden Konzertabends. Zu Recht erhoben sich die Zuhörerinnen und Zuhörer von den Sitzen und zollten damit allen Mitwirkenden ihre Anerkennung. Die Rede ist von der Societad da musica Vignogn und der Bündner Oberländer Jazzformation Clamür. Am Freitag waren sie zu Gast im Churer Kirchgemeindesaal Titthof und gestern in der Sentupada Vignogn. Initianten des Projekts Brass’n’Jazz waren Remo Derungs, Dirigent der Musikgesellschaft Vignogn, und Christian Müller, Jazzpianist und Leiter der 2002 gegründeten Gruppe Clamür. Die beiden Förderer der hiesigen Musikszene fügten ihre Formationen zu einer genialen Musikshow zusammen und bestätigten damit ihre Offenheit gegenüber Neuem.
Ungezwungen und attraktiv
Das Konzertprogramm Brass’n’Jazz beinhaltete drei Teile. Die professionellen Musiker Christian Müller (Piano), Clau Maissen (Saxofon), Lucas Schwarz (E-Bass) und Andriu Maissen (Schlagzeug) der Jazzgruppe Clamür überzeugten durch ihre ungezwungene und intensive Spielweise und die starken Soli. Sie nutzten die Gelegenheit, ihre Stilrichtung einem etwas breiteren Publikum vorstellen zu können, beispielsweise mit «Take Five», einem Klassiker aus dem Repertoire des Dave Brubeck Quartetts, oder mit «Billie’s Bounce», einem Jazzstandard des amerikanischen Musikers Charlie Parker (1920–1955).
Attraktiver Blasmusik widmeten sich die rund 30 Mitglieder der Societad da musica Vignogn unter der Leitung von Remo Derungs. Die in der zweiten Stärkeklasse spielende Brass Band begrüsste die Konzertbesucher mit «The BB & CF», einem anspruchsvollen Marsch von James Ord Hume (1864–1932). Vom Dirigenten mit emotionaler Hingabe souverän geführt, zogen die Musikanten in der Komposition «Shine as the light» des Briten Peter Graham sämtliche Register betreffend Technik, Rhythmik und Dynamik. «Be my love» gab Ursin Derungs die Gelegenheit, sein Können auf dem Eufonium zu demonstrieren, und im «Riverdance» brillierte neben anderen Solisten vor allem der Flügelhornist.
Ursina Giger als Bereicherung
Als «Very Big Band» schlossen sich die Musica Vignogn und die Gruppe Clamür zum gemeinsamen Finale zusammen. Keine leichte Aufgabe hatte dabei Tontechniker Erich Locher, dem es aber ausgezeichnet gelang, die vierköpfige Jazzgruppe und die kompakte Brass Band auszubalancieren. In der Funktion als Bandleader schien sich Derungs sehr wohlzufühlen. Seine Körpersprache wirkte auf die Musiker motivierend und beflügelte ihre Spielfreude. Angesprochen auf sein besonderes Flair für moderne Musik gab er sich bescheiden: «Sagen wir es einmal so, ich habe sie nicht ungern.»
Bereichert wurde das unterhaltsame Programm durch die 1985 in Disentis geborene Jazzsängerin Ursina Giger. Ihre stimmliche Ausdruckskraft verhalf Liedern wie «You Can Leave Your Hat on» oder «They Can’t Take That Away from Me» besonderen Glanz. Im Swingstück «Bei mir bist du schön», 1938 bekannt geworden durch die Andrews Sisters, brillierte neben der Sängerin vor allem das kleine Blech der Musica Vignogn.
Eine Live-Uraufführung erfuhr am Freitag im Titthofsaal der beim Radio Rumantsch bereits bestens integrierte und von den Konzertbesuchern begeistert aufgenommene Top-Pop-Rumantsch-Lied «Di per di», einem Song aus der Feder von Ursina Giger und Christian Müller.
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