Ein «Ferienbueb» im Muotatal
Das Kinderhilfswerk Kovive ermöglicht sozial benachteiligten Kindern einen Ferienaufenthalt bei einer Schweizer Familie. Dieser Tage ist ein «Ferien- bueb» in Muotathal.
Das Kinderhilfswerk Kovive ermöglicht sozial benachteiligten Kindern einen Ferienaufenthalt bei einer Schweizer Familie. Dieser Tage ist ein «Ferien- bueb» in Muotathal.
Von Kilian Küttel
Muotathal. – Niclas ist acht Jahre alt, kommt aus Ostdeutschland und ist im Moment Feriengast bei Bettina und Valentin Nadler in Muotathal. Der Aufenthalt wird vom Schweizer Kinderhilfswerk Kovive organisiert. «Kovive» hat es sich auf die Fahne geschrieben, dass jährlich 900 Kinder aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz unbeschwerte Sommerferien bei Gastfamilien verbringen dürfen.
Niclas ist bereits zum zweiten Mal «Ferienbueb» bei Nadlers, und es gefällt ihm sehr. «Vor allem draussen zu spielen und die Ausflüge machen mir grossen Spass», sagt der Achtjährige im Gespräch mit dem «Boten». Seinen ersten Aufenthalt in Muotathal hat Niclas letztes Jahr verbracht. Weil er erstens so begeistert war und Familie Nadler ihn zweitens noch eimal eingeladen hat, musste er nicht lange überlegen, ob er noch einmal kommen wollte.
Engagement gesucht
Doch wie kommt man als Gasteltern dazu, sich an diesem Programm zu beteiligen? «Ich wollte mich sozial engagieren und am liebsten etwas mit Kindern machen. Im Internet bin ich dann relativ schnell auf das Kovive-Hilfswerk gestossen», sagt Bettina Nadler. Nicht nur Niclas geniesst seinen Aufenthalt, auch seine Gasteltern sind begeistert. «Er ist eine richtige Bereicherung für uns», so die Gastmutter. Besonders merke man die Dankbarkeit, die einem entgegengebracht werde. Es sei auch immer wieder schön, zu sehen, dass Niclas sich unheimlich freue, wenn er in Muotathal sei. Und was macht Niclas sonst den ganzen Tag, wenn er nicht gerade draussen spielt? Gastmutter Bettina Nadler antwortet: «Legospielen. Das tut er am liebsten. Er fängt schon morgens, gleich nach dem Aufstehen, damit an.»
Bald wird gezeltet
Angekommen ist Niclas am 19. Juli, nach Hause fahren wird er am 12. August. Die Ferien neigen sich also langsam, aber sicher dem Ende entgegen. Doch ans Nachhausegehen denkt bei Nadlers niemand. Ein Highlight steht für Niclas noch bevor: Heute verreist die Familie zum Zelten. Wohin, das wollte Bettina Nadler nicht sagen – es sei ein Geheimnis.
Wenn Niclas in neun Tagen wieder nach Deutschland geht, stehen dem bald Neunjährigen noch einige Wochen Ferien bevor. Auf die Frage, was er denn zu Hause noch vorhabe, entgegnet er: «Mit der Kinderfeuerwehr gehe ich noch ins Zeltlager.» Sagts und verschwindet zum Leogspielen wieder in seinem Zimmer. Da bleibt einem eigentlich nur noch übrig, schöne Ferien zu wünschen.
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