Schönes Gestalten ist sein täglich Brot
Olaf Bahnsen ist Landschaftsgärtner, nennt sich aber Gartengestalter. Denn für ihn bedeutet der Gartenbau neben der handwerklichen auch viel kreative Arbeit, deren Resultat ein optisch ansprechender Ort zum Wohlfühlen sein soll.
Olaf Bahnsen ist Landschaftsgärtner, nennt sich aber Gartengestalter. Denn für ihn bedeutet der Gartenbau neben der handwerklichen auch viel kreative Arbeit, deren Resultat ein optisch ansprechender Ort zum Wohlfühlen sein soll.
Von Rahel Schneppat
Chur. – «Ich habe das besondere Glück, viele Leute zu meinem Kundenstamm zählen zu dürfen, denen ihr Garten wirklich wichtig und etwas wert ist», erzählt Olaf Bahnsen. «Das ermöglicht es mir nicht nur, meine Kreativität bei der Planung der Gärten auszuleben, sondern auch die Grundstücke über längere Zeit zu begleiten und auf den Stil des Objekts Einfluss zu nehmen.»
Für Bahnsen ist es von zentraler Bedeutung, dass in «seinen» – den von ihm entworfenen Gärten – die Proportionen stimmen, dass die Anordnung von Aufenthaltsräumen ausgewogen ist, sich die Bepflanzung ebenso harmonisch in das Gesamtbild einfügt wie die verwendeten Materialien etwa für Sitzplätze oder Wege. «Deshalb wünscht man sich als Gestalter natürlich auch, dass nach dem eigentlichen Bau eines Gartens seinen Plänen entsprechend weitergearbeitet wird», erklärt er. «Muss man den Garten nach Beendigung der Bauarbeiten einem anderen Gärtner überlassen, der den Unterhalt besorgt, aber einen ganz anderen Stil hat, kann das ziemlich frustrierend sein.»
Bewohnbare Aussenräume
Bahnsen, gelernter Landschafts- und Obergärtner, ist Inhaber der Churer Firma Bahnsen Gartengestalter und Chef von derzeit neun Angestellten. Darunter seien natürlich ausgebildete Landschaftsgärtner, «aber auch andere Berufsleute, Schreiner und Maurer etwa», führt Bahnsen aus. «Gärten sind längst nicht mehr nur einfach Gärten, in denen Blumen, Kräuter und Gemüse wächst – es sind bewohnbare Aussenräume, die mittels verschiedener Stilmittel gestaltet werden, sodass sie sowohl praktisch sind, als auch zum Verweilen einladen.» Um das zu erreichen, sei die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen unabdingbar. «Zudem ist es natürlich praktisch, einen Schreiner unter seinen Leuten zu haben, wenn beispielsweise massgefertige Gartenmöbel oder Holzterrassen in Auftrag gegeben werden.»
Bahnsen arbeitet aber auch eng mit anderen Firmen zusammen. «Das Teamwork mit einem ganzen Netzwerk von diversen Berufsleuten – Spenglern, Elektrikern, Sanitärinstallateuren etwa – ist gang und gäbe. Denn die Installation von Lichtquellen oder den Bau von Swimmingpools müssen Fachleute erledigen.»
Bevor Bahnsen die Planung oder Umgestaltung eines Gartens in Angriff nimmt, macht er sich ein Bild von der zu gestaltenden Fläche. Zurück im Büro beginnt dann die eigentliche Planung und damit auch die kreative Arbeit. «Oft fertige ich perspektivische Zeichnungen an, damit sich die Kunden eine konkrete Vorstellung von meinen Ideen machen können», erzählt Bahnsen. «Den Leuten fällt es oft schwer, sich anhand der Grundrisspläne vorzustellen, was mir genau vorschwebt. Zur Verdeutlichung meiner Ideen sind die Zeichnungen von grossem Nutzen.»
«Die Zeichnungen sind von grossem Nutzen»
Natürlich aber hat Bahnsen eher selten völlig freie Hand – massgebend sind immer die Kundenwünsche: Einzelheiten wie etwa die Platzierung von Sitzplätzen, die Wegführung oder den grundsätzlichen Stil, den der Garten haben soll, sind Entscheidungen, die der Kunde fällt. Er könne lediglich versuchen, Einfluss zu nehmen, damit ein Garten entsteht, in dem sich der Kunde wohl fühle, der aber auch bestimmte Gestaltungsgrundsätze einhalte. «Und der schlussendlich auch meine Handschrift trägt.»
Letzteres ist zwar nicht immer möglich – aber das, was Bahnsen an seiner Arbeit schätzt und fasziniert. «Ich habe Freude an allem Schönen. Und es macht Spass, mit den unzähligen Stilmitteln, die mir zur Verfügung stehen, Räume zu schaffen, Tiefen und Weiten, sodass die Optik spannend ist, abwechslungsreich – schön halt.» Das sei immer wieder eine neue Herausforderung und immer wieder viel Arbeit. «Aber es ist auch immer wieder befriedigend – ganz besonders, wenn man einen Garten sieht, den man bereits vor längerer Zeit entworfen hat – und der einfach gut aussieht.»
Weitere Infos: www.bahnsen.ch
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